Sie waren nicht unter den über 60 Teilnehmer/-innen bei unserem Regional-Event zu UpdateDeutschland in Niedersachsen? Kein Problem! Wir haben das Meetup aufgezeichnet und Sie können sich das Video in unserem Beitrag ansehen. Die Initiative UpdateDeutschland ist ein Open Social Innovation Prozess im Austausch von Herausforderungen, Ideen und Umsetzenden. Wir versprechen Ihnen: Ein Blick lohnt nicht nur für Kommunen und mögliche Umsetzer/-innen, sondern auch für Social Entrepreneur/-innen, denn branchenübergreifende Vernetzung ist bei der Entwicklung sozialer innovativer Projekte besonders wichtig.

Haben Sie Fragen oder Antworten?

Viele Initiativen haben uns zurückgemeldet, dass der moderierte Austausch im Rahmen des Regional-Events Update.Niedersachsen am 5.7.2021 sehr wertvoll für sie war, um Zusammenschlüsse und Kooperationen zu ermöglichen. Bei der weiteren Zusammenarbeit und dem Zusammenfinden mit den UpdateDeutschland-Initiativen unterstützt Sie die Projektleitung gern. Nehmen Sie einfach direkt Kontakt auf updatedeutschland@projecttogether.org. Falls Sie noch nicht wissen, was genau es mit UpdateDeutschland auf sich hat, empfehlen wir Ihnen erneut unser Video. Darin zeigt Ihnen Franziska Gebhard von Projekt Together direkt zu Beginn, worum es bei UpdateDeutschland geht. Sie möchten lieber lesen? Dann finden Sie hier die Präsentation.

Das gesamte Event im Video

Von rund 1.500 Lösungen wurden 150 bei der Weiterentwicklung, Pilotierung und breiten Umsetzung unterstützt. Sie helfen in der Corona-Krise und zeigen heute schon nachhaltig Wirkung. UpdateDeutschland ist ein Experiment, in dem wir aus Fehlern lernen und gemeinsam wachsen. UpdateNiedersachsen zeigt als großartiges Beispiel, was möglich ist, wenn sich verschiedene regionale Innovationstreiber zusammengetan haben, um die UpdateDeutschland-Initiativen bei der Umsetzung zu unterstützen. Übrigens war das niedersächsische Event bundesweit die größte regionale Veranstaltung – auch dank der guten Netzwerkstrukturen.

Wir haben Lust auf Digitalisierung

Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung war beeindruckt, von dem, was bisher schon durch die niedersächsischen Partner auf die Beine gestellt wurde. Niedersachsen habe „Lust auf Digitalisierung“ und ermögliche Freiräume, um Innovationen voranzubringen beim UpdateDeutschland-Prozess. In der Verwaltung sei das größte Problem, eine Kultur der Fehler- und Risiko-Vermeidung. Hier sieht er die Politik in der Verantwortung, das Regelwerk zu ändern, um zu enge Grenzen aus der Verwaltung heraus aufzubrechen.

Mit Blick auf den Open Social Innovation Ansatz bei UpdateDeutschland, zitiert Muhle den Begründer des World Wide Web, Tim Berners-Lee: „Das Wissen der Menschheit durch Vernetzung und Dezentralisation aus den Fesseln von Hierarchien zu befreien und es allen Menschen zugänglich zu machen“, lautete seine Vision. Dieser Grundgedanke zog sich auch durch das Event, indem gute Ideen präsentiert und Ansatzpunkte ausgetauscht wurden.

Die Konfettikanone unter den Behörden

Konstruktiv kritisch stellte sich Dr. Oliver Brandt, Leiter der Beschäftigungsförderung bei der Region Hannover dem Thema und präsentierte Ansatzpunkte und Hindernisse für Soziale Innovationen in Kommunen. Als Wirtschaftsförderung bezeichnet er seinen Verwaltungsbereich als Konfettikanone unter den Behörden – nicht so sehr eingegrenzt durch das Sozialgesetzbuch. Daher können sie flexibler fördern. Speziell bei offenen Innovationen sollte die Kommune sich öffnen und von Anfang an den Plattformgedanken mit vielen Partnern umsetzen. Seine Erkenntnisse und Empfehlungen, um mehr Innovationen zu generieren: Mut haben, Ermessensspielräume nutzen, Vergabeprozesse anpassen durch neue Kriterien sowie Kompetenzentwicklung behördlicher Mitarbeiter/-innen bezüglich sozialen Unternehmertums ermöglichen. Ein wichtiger Basisbaustein sei auch, die Rahmenbedingen für soziale Innovationen zu schaffen, wie beispielsweise wirkungsorientierte Finanzmodelle. Initiativen gibt er den Tipp, die Politik zu involvieren und die kurzen Wege innerhalb der Verwaltung zu nutzen. Viele Kommunen sind bereits offen für eine agile Verwaltungskultur und lassen sich gegebenenfalls von den Ideen der Initiativen begeistern.

Der Digi-Scout der Stadt Hannover, Patrick Ney stellte nochmals zwei konkrete Herausforderungen als Kommune vor: 1. „Digitale Entlastung und Unterstützungsstrukturen für pflegende Angehörige“ und 2. „Ältere Offliner mit digitalen Informationen in pandemischen Zeiten versorgen“. Erst seit kurzem treffen sich wieder Seniorengruppen, daher kommt es jetzt zu dem wichtigen direkten Austausch mit den Initiativen und einer Diskussion um die entwickelten Lösungen. Nach wie vor sind die Themen digitale Kompetenzentwicklung sowie die Finanzierung von digitalen Endgeräten Herausforderungen, denen sich der Kommunale Seniorenservice der Stadt Hannover stellt.

Diese Projekte sollten Sie sich anschauen

UpdateNiedersachsen: Beispielbild für das Projekt Spatenprobe
Eines der drei vorgestellten Projekte: Spatenprobe widmet sich mit einem kreativen Ansatz dem Thema Regenerative Landwirschaft. (Bild: Spatenprobe)

Im Hauptprogramm konnten sich drei Initiativen aus den Bereichen Landwirtschaft, Zukunftsfähiger Staat sowie Digitalisierung der Verwaltung vorstellen und drei Minuten auf der digitalen Bühne pitchen. Dabei zeigte sich, dass die Teams von „Spatenprobe“, „Lokalprojekte“ und „Upstate“ mittlerweile Profis sind, was die Kurzvorstellung anbelangt. Im umfangreichen Initiativen-Katalog finden Sie nochmals alle vielversprechenden Initiativen von UpdateDeutschland. Schauen Sie sich diesen gerne durch und melden Sie uns zurück, ob und wenn ja mit welchen Initiativen Sie gerne vernetzt werden möchten. Rund 35 Initiativen aus UpdateDeutschland sind in Niedersachsen beheimatet. Einen Überblick über die Projekte aus Niedersachsen finden Sie hier.

Aktuell wird in Niedersachsen an neuen Lösungen für diese Herausforderungen gearbeitet, um wichtige Veränderungen anzustoßen. Dazu haben wir uns als LINGA mit startup.niedersachsen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung und dem Social Innovation Center sowie dem Hafven zum UpdateDeutschland Cluster Niedersachsen zusammengeschlossen. Ziel ist es, im Rahmen des UpdateDeutschland-Umsetzungsprogramms eine Möglichkeit für regionalen Austausch und Vernetzung zu schaffen. Mitte August endet das Programm, wir werden im nächsten Newsletter über die Entwicklung des letzten halben Jahres berichten.

 

(Bild: Geralt/pixabay)